Cartagena Beach

Cartagena Beach

Freitag, 7. August 2015

Das wird spritzen - die Iguazu-Fälle

Und dann kommen die Wasserfälle. 275 Wasserfälle genau genommen. Ca. 6500 Kubikmeter Wasser (6,5 Millionen Liter Wasser) jede Sekunde, jede Sekunde, jede Sekunde. Ein unerschöpflicher Strom an Wassermengen, die sich über die Klippen in die Tiefe ergießen. Auf der brasilianischen Seite hat man wohl den besseren Panoramablick und bisweilen wirken die gerade geschossenen Bilder wie kitschige Fakes vor einer Fototapete (es fehlen nur noch die Delphine vor dem Mond). Aber es ist alles real, das merkt man an den Touristen, die sich alle anstrengen ein Bild zu schießen, auf dem sie alleine zu sehen sind. Natürlich machen wir das genauso. Und dabei sind derzeit verhältnismäßig wenige Touris unterwegs. Auf der argentinischen Seite ist das "Erlebnis" größer. Stege über dem Wasser führen ganz nah an den "Teufelsschlund", aus dem mächtige Fontänen in die Höhe schießen und sämtliche Besucher in einen Nebel feiner Tropfen hüllen. Der Legende nach gab es ein göttliches Eifersuchtsdrama: Der Gott Mboi wurde von der im Kanu mit ihrem Geliebten fliehenden Naipu zurückgewiesen. Der Gott erzürnte und ließ das Flussbett einbrechen, so dass die riesigen Wasserfälle entstanden. Auf unseren Wanderungen am Rio Iguazu entlang werden wir ständig von Nasenbären begleitet, die Touristen als Versorgungsstellen kennengelernt haben. Die lustigen Gesellen verwandeln sich allerdings schnell in einen Rudel angriffslustiger Diebe, wenn es irgendwo verdächtig raschelt. Nach diesen "Quatis" erhalten wir im Vogelpark auch noch die Möglichkeit, viele gefiederte Freunde zu bestaunen... und eine Schlange zu streicheln. Es fühlt sich erstaunlich weich und warm an, dennoch zieht sich der Magen etwas zusammen. Das erinnert irgendwie an das erste Mal "verliebt sein". Diese zwei Tage sind sicherlich ein absolutes Highlight unserer gesamten Südamerika-Tour, dennoch (oder vielleicht gerade deshalb) fällt es unglaublich schwer, dieses WOW-Erlebnis in Worte zu fassen. Die Natur (oder der Gott Mboi) war ein begnadeter Baumeister!

Es schwingt etwas Wehmütiges mit, als wir durch das Tor unserer Unterkunft Richtung Curitiba fahren. Ein Naturwunder hinter uns und die Entfernung zu unserem Ziel verringert sich ab jetzt nur noch.

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