Cartagena Beach

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Montag, 10. November 2014

Das tropische Coroico

Kleine Anmerkung: Wie ihr als wohlgesonnene, aufmerksame Leserinnen und Leser bestimmt bemerkt habt, kommen unsere Posts derzeit unregelmäßiger und zeitliche Angaben wie "gestern, morgen Mittag" etc. mögen daher komisch klingen. Das Internet in Bolivien ist bislang das flächendeckend langsamste, daher können wir nicht immer zeitnah das Geschriebene hochladen.

Augenblicklich (8.11.2014) befinden wir uns in Coroico auf ca. 2000m, wo es tagsüber bis zu 40○C wird. Seine Lage, "gleich einem Adlerhosrt auf der Schulter des Bergs Uchumachi" (Zitat Lonely Planet), ist toll: Umgeben von waldreichen Bergen campen wir beim umwerfend schönen Hostal Sol y Luna, das dazu einlädt, sich den Tag über von der Hängematte, in den Liegestuhl ins Restaurant und wieder zurück zu bewegen und nicht weiter. Wagt man dennoch ein paar Schritte mehr, kann man das riesige Gelände erkunden, findet Miradore, viele Blumen, zwei Swimming Pools - kurz um, ein Platz zum Wohlfühlen, wenn es hier nicht auch ewig viele Stechmücken gäbe. In Coroico sind wir zwei Nächte geblieben, nach einer regenreichen Nacht sind wir am 9.11. früh gestartet, um die lange Fahrt nach Cochabamba anzutreten. Dass es geregnet hatte, war zwar sehr erfrischend, beunruhigte uns aber dennoch, denn der Weg hoch zum Sol y Luna war eng, steil und lehmig - und nun das ganze in nass? Unten im Ort erwartete uns eine steile Kopfsteinpflasterstraße, die uns Respekt abverlangte, denn das könnte rutschig werden. Ben und Markus haben sich aber tapfer geschlagen und uns alle sicher nach unten ins Tal gebracht! Wir verlassen also das tropische Coroico und klettern im Laufe des Tages auf 4.600m, wo wir plözlich von eisigem Wind und einem Gewitter mit sehr heftigem Hagelschauer empfangen werden. Einige Berge rundherum waren schon komplett weiß überzogen und auf der Windschutzscheibe sammelten sich Eisklumpen vor den Scheibenwischern, im Auto entstand durch den Hagel ein irrer Lärm. Als das überstanden war, lag eigentlich nicht mehr viel Strecke vor uns bis Cochabamba, aber dank mehrerer schwerbeladener LKW, die auch nicht zu überholen waren, kamen wir erst um 17:00 Uhr an. Wir waren total erledigt nach fast 10 Stunden Fahrt und außer einem formidablen Abendessen bei Burger King waren wir zu nichts mehr in der Lage als in die Betten zu fallen. In Begleitung vieler Polizisten und Menschen vom Roten Kreuz, die im Hotel zu einer Konferenz zu Gast sind, haben wir gefrühstückt und werden uns gleich auf den Weg machen. Wir haben entschieden, uns nicht weiter nach Osten zu bewegen, sondern in Richtung Sucre zu fahren, da wir noch Chile, Argentinien und zumindest einen Grenzübertritt nach Brasilien vor uns haben und wir uns am Ende  nicht sputen müssen wollen. Also, weiter geht's!

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